Instrument des Jahres: Trompete



Trompeten für mehr Nachwuchs

03.03.2009

Kieler Nachrichten vom 3. März 2009

Gemeinde wirbt für Blasinstrumente

Wik - Der Landesmusikrat Schleswig-Holstein ernannte die Trompete zum „Instrument des Jahres 2009". Musiklehrerin Inge Hofsommer von der Einmaus-Kirchengemeinde machte sich das zu eigen und schlägt für den Trompetennachwuchs kräftig die Werbetrommel.

Bei den Kleinen bislang sehr erfolgreich, nur an erwachsenen Bläsern und Instrumenten mangelt es noch. Nachdem Inge Hofsommer, Sabine Winkelmann und Andrea Bast Kinder der dritten und vierten Klassen der Hardenbergschule zur Trompetenausbildung einluden, meldeten sich prompt 30 Neun- und Zehnjährige zum Unterricht an. In zwei Gruppen üben sie nun seit Ende Januar einmal die Woche im Gemeindehaus der Osterkirche.

Zwei von ihnen spielen schon ein bisschen länger: Die neunjährige Merle startete vor einem dreiviertel Jahr und ist von der Trompete sehr überzeugt: „Sie ist ein kräftiges Instrument mit schöner, voller Lautstärke, man öffnet sich beim Spielen", erklärt sie. Geübt wird nach Möglichkeit, „die Nachbarn haben sich aber noch nicht beschwert". Der zehnjährige Lukas stammt aus einer Musikerfamilie, sein Vater spielt Tuba, die Mutter Posaune, „ da fällt die Trompete nicht so auf, ich spiele ja auch noch Schlagzeug", sagt er. Die Trompete findet er aber besonders toll, „weil man mit der Luft so viel machen kann".

Kirchenmusikerin Inge Hofsommer fing selber im Alter von sieben Jahren an Trompete zu spielen und freut sich über den jungen Zulauf, „doch auch wenn wir aus allen Nähten platzen, einzelne Plätze können wir gerne noch ermöglichen", sagt sie. Die 38-Jährige hofft aber vor allem auf Nachwuchs bei den Erwachsenen, denn der Posaunenchor der Osterkirche hat derzeit nur noch sieben Bläser. Ein Jahr Üben braucht es, um im Chor mitzuspielen. „Nach drei Monaten kann man schon die ersten Stückespielen", erklärt Inge Hofsommer und bricht eine weitere Lanze für die Trompete: „Sie kann bei jedem Musikstil zum Einsatz kommen, vom Jazz, volkstümlicher Musik bis hin zu Chorälen". Voraussetzung für den Unterricht seien Lust und Laune, „alles andere kriegen wir dann gemeinsam auf die Beine".

Momentan probt sie mit einer Gruppe, zu der vier Frauen gehören, auch die 17-jährige Laura Domin. „Das Schöne an dem Instrument ist auch, dass man es überall mitnehmen kann und über drei verschiedene Ventile so viele unterschiedliche Töne erzeugen kann", sagt sie.

Gesucht werden neben neuen Spielen nun auch Instrumente, „es wurden zwar neue angeschafft, aber das reicht gerade mal für die Kleinen aus", so Inge Hofsommer und hofft: „Wenn noch irgendwo zu Hause eine Trompete ganz unscheinbar zugestaubt herumliegt - wir können sie gebrauchen".

Von Karina Dreyer

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Kieler Nachrichten vom 3.3.09